Müllberg

In den Praxen und Spitälern wächst der Müllberg unaufhaltsam. Einerseits wird dieser Müllberg durch die Vorgaben der Kantonsapotheker, andererseits aber auch durch die Hygieneansprüche der Patienten verursacht. Niemand hat ja ein Interesse daran, dass sich die Patienten und das Personal inklusive Ärzte mit irgendwelchen Krankheiten infizieren. 

Um diesen Müllberg in den Griff zu kriegen, können folgende Überlegungen helfen:

 

Einweginstrumente

Zuerst haben wir die immer stärker werdende Tendenz, steril verpackte Einweginstrumente zu benützen. Diese Tendenz ist dadurch entstanden, dass die Vorgaben für den eigenen Wiederaufbereitungsraum an eine für eine Kleinpraxis unerträgliche Grenze gestossen ist und dort ein Wiederaufbereitungsraum nur noch mit grösstem administrativem Aufwand betrieben werden kann. Allerdings können z.B. die Zahnärzte nicht einfach auf Einweginstrumente umsteigen, weil sie eine grosse Quantität von ganz unterschiedlichen Instrumenten benutzen und es die meisten gar nicht als Einweginstrumente zu kaufen gibt.

Bei steril verpackten Einweginstrumenten ist die Gefahr einer Kreuzkontaminierung von einem zum anderen Patienten gleich Null. Beim Umgang mit solchen Instrumenten bleibt aber für das Personal und die Ärzte die Gefahr einer Ansteckung bestehen.

Beim Gebrauch von steril verpackten Einweginstrumenten ist der anfallende Müllberg am grössten. Aufgrund der Menge steigt zudem auch das Risiko einer Ansteckung für Personen, die mit diesem Müll ab dem Ort der Kontaminierung des Instruments bis zur Müllverbrennung zu tun haben.

Vom ökologischen Standpunkt aus betrachtet ist die Verwendung von Einweginstrumenten sicherlich die kostenintensivste Variante: Zuerst müssen die Instrumente produziert und transportiert werden. Dann kauft die medizinische Institution die Einweginstrumente und muss für die Kosten der Entsorgung für den entstehenden Müll bzw. Sondermüll aufkommen. Denn kontaminierter Müll ist eigentlich als Sondermüll zu betrachten. Die Sondermüllfirma ist zwar in Bezug auf ihre eigenen entstehenden Kosten durch die Abgabe der medizinischen Institution voll und ganz abgedeckt und hat sogar noch einen Gewinn davon. Jedoch ist der Abnutzungsaufwand von Transportfahrzeugen, Filtern der Verbrennungsanlagen etc. stetig am Wachsen, was die Kosten der Sondermüllentsorgung wiederum in die Höhe treibt, wodurch die medizinischen Einheiten wiederum stärker zur Kasse gebeten werden. 

Folgerichtig ist der Gebrauch von steril verpackten Einweginstrumenten nicht nachhaltig. Im Gegenteil ist er teuer und belastet die Umwelt.  

 

Folienverpackte sterilisierte Instrumente

Wie aus den Mängellisten der Kantonsapotheker Schweiz-weit zu entnehmen ist, geht die Tendenz dahin, dass nicht nur chirurgisch verwendete Instrumente sondern alle Instrumente verpackt sein sollten. Dabei wird so argumentiert, dass auch Instrumente, die per se im Normalfall nicht kritisch kontaminiert werden, in Ausnahmefällen eben doch kritisch kontaminiert werden könnten. Insbesondere würde der behandelnde Arzt kleinste Spuren von Blut oder anderen infizierenden Körperflüssigkeiten gar nicht als solche erkennen können. Deshalb seien grundsätzlich alle am Patienten angewendeten Instrumente als potentiell kritisch kontaminiert zu betrachten und dementsprechend verpackt zu sterilisieren.  

Immerhin ist der wachsende Verpackungs-Müllberg nicht kontaminiert und wird deshalb nicht als Sondermüll klassifiziert. Die sterilisierte Verpackung stellt folgerichtig für niemanden ein Ansteckungspotential dar. Solche Verpackungen werden mit dem normalen Alltagsmüll in Plastiksäcken entsorgt.

Da die Entsorgung heute generell nicht mehr gratis ist, entstehen der medizinischen Einheit mit einem wachsenden Verpackungs-Müllberg trotzdem grössere Entsorgungskosten.

Auch dieser Gebrauch von Instrumenten ist aufgrund des Verpackungsmülls nicht nachhaltig. Allerdings belastet er die Umwelt weniger und ist auch weniger teuer als die Benutzung von steril verpackten Einweginstrumenten.

 

Sterilisationsbehälter

Für die Umwelt nachhaltig, mittelfristig am wenigsten teuer und am wenigsten umweltbelastend ist der Gebrauch von Sterilisationsbehältern. Diese Behälter besitzen Dichtungen, können immer wieder verwendet und müssen nicht verpackt werden. Solche Behälter gibt es in verschiedenen Grössen zu kaufen. Somit können die unterschiedlichsten Praxen ihre Instrumente damit sterilisieren und erweisen dadurch unserer Umwelt einen wertvollen Dienst. 

 

Ich grüsse Sie freundlich

 

lic. phil. Roland Kissling

Inhaber und Geschäftsführer

QuaSi-Concept  

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